Ruhe, Beziehungen und Heilung




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Und nun bekümmert euch nicht und lasst es euch nicht leid sein, dass ihr mich hierher verkauft habt; denn um eures Lebens willen hat mich Gott vor euch hergesant. (1 Mose 45,5)


-Wie würdet Ihr mir Gnade erklären?

(Ein Mann war beschuldigt worden, eine Frau sexuell missbraucht zu haben. Sie identifizierte ihn bei der polizeilichen Gegenüberstellung eindeutig. Obwohl die Beweise an seiner Schuld zweifeln ließen, blieb die Frau unerschütterlich dabei, dass Johnny der Schuldige sei. Und so kam Johnny ins Gefängnis, wo er 14 Jahre seines Lebens für ein Verbrechen dahinvegetierte, das er nicht begangen hatte. Erst als DNA-Beweise ihn entlasteten, wurde der Frau, Joan, ihr schrecklicher Irrtum klar. Sie wollte Johnny nach seiner Entlassung treffen. Was würde dieser Mann der so viel gelitten hatte, tun, wenn er der Frau, die so viele Jahre seines Lebens ruiniert hatte, von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen würde? Sie wartete in einem Zimmer auf ihn. Als er kam und sie sich in die Augen sahen, brach Joan in Tränen aus. Johnny beugte sich einfach vor und nahm meine Hände, sah mich an und sagte: ICH VERGEBE DIR. Ich konnte es nicht glauben. Da war dieser Mann, den ich gehasst hatte und den ich nur noch sterben sehen wollte. Und doch war er hier und sagte mir, die ich ihm so viel Unrecht angetan hatte, dass er mir vergeben hat? Erst dann begann ich zu verstehen, was Gnade wirklich bedeutet. Und erst dann begann ich zu heilen und wahre Ruhe zu finden.)


1 Mose 42,6-20

 Josef war der Machthaber im Land; wer Getreide kaufen wollte, musste zu ihm gehen. Als nun seine Brüder hereinkamen und sich vor ihm zu Boden warfen, 7 erkannte er sie sofort. Er ließ sich aber nichts anmerken und behandelte sie wie Fremde. »Woher kommt ihr?«, fragte er sie streng. »Wir kommen aus dem Land Kanaan«, antworteten sie, »wir möchten Getreide kaufen.« 8 Die Brüder erkannten Josef nicht, aber er wusste genau Bescheid. 9 Er musste daran denken, was er einst in seiner Jugend von ihnen geträumt hatte, und er fuhr sie an: »Spione seid ihr! Ihr wollt erkunden, wo das Land ungeschützt ist.« 10 »Nein, nein, Herr!«, riefen sie. »Wir sind nur hierher gekommen, um Getreide zu kaufen. 11 Wir alle sind Söhne eines Vaters, ehrliche Leute! Wir sind keine Spione!« 12 Aber Josef blieb hart: »Das ist nicht wahr«, sagte er, »ihr wollt erkunden, wo das Land ungeschützt ist.« 13 Sie verteidigten sich: »Wir sind zwölf Brüder, deine ergebenen Diener, Söhne eines Mannes im Land Kanaan. Der Jüngste blieb bei unserem Vater, und einer ist tot.« 14 Doch Josef sagte: »Ich bleibe dabei: Ihr seid Spione! 15 Ich werde eure Behauptung prüfen: Euer jüngster Bruder muss her; sonst kommt ihr nie mehr nach Hause. Das schwöre ich beim Pharao! 16 Einer von euch soll euren Bruder holen; ihr anderen bleibt solange gefangen. Dann wird man sehen, ob ihr die Wahrheit gesagt habt. Aber beim Pharao: Ihr seid ja doch Spione!« 17 Josef ließ sie für drei Tage ins Gefängnis bringen. 18 Am dritten Tag sagte er zu ihnen: »Tut, was ich euch sage, dann bleibt ihr am Leben. Auch ich ehre Gott. 19 Wenn ihr wirklich ehrliche Leute seid, dann lasst mir einen von euch als Geisel im Gefängnis zurück. Ihr anderen zieht nach Hause und bringt euren hungernden Familien Getreide. 20 Aber schafft mir euren jüngsten Bruder her! Dann will ich euch glauben und ihr müsst nicht sterben.« Die Brüder waren einverstanden.


-Gehen wir einen Schritt zurück, welche Vorstellungen habt ihr wie Josef von seinen Brüdern behandelt wurde bevor er Verkauft wurde?


-An was hatte Josef wohl gedacht als sich seine Brüder im Vers 6 sich vor ihn verneigten?

(Gedacht an den Traum)


- Josef war ein Erwachsener Mann, warum ist er nie nach Hause gegangen? (Er lebte im Nachbarsland)


-Warum übte Josef keine Rache aus, als er seine Brüder erkannte

(Antwort finden wir in 1 Mose 45,5-8 Erschreckt nicht und macht euch keine Vorwürfe deswegen. Gott hat mich vor euch her nach Ägypten gesandt, um viele Menschen am Leben zu erhalten. 6 Zwei Jahre herrscht nun schon Hungersnot, und es kommen noch fünf Jahre, in denen man die Felder nicht bestellen und keine Ernte einbringen kann. 7 Deshalb hat Gott mich vorausgeschickt. Es ist sein Plan, euch und eure Nachkommen überleben zu lassen, damit er eine noch größere Rettungstat an euch vollbringen kann. 8 Nicht ihr habt mich hierher gebracht, sondern Gott. Er hat es so gefügt, dass ich die rechte Hand des Pharaos geworden bin [1] und sein ganzer Hof und ganz Ägypten mir unterstellt ist.)


-Warum ist Vergebung gerade so wichtig für Opfer?


Jesus lehrt, daß Gott uns nur dann vergibt, wenn wir auch anderen vergeben. Die Liebe Gottes zieht uns zu ihm, und wenn sie unsere Herzen rührt, dann schafft sie dort auch Liebe zu unseren Brüdern. {BL 94.3}

Als der Herr das Vaterunser gesprochen hatte, fügte er hinzu: „Wenn ihr den Menschen ihre Übertretungen vergebet, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Übertretungen auch nicht vergeben.“ Matthäus 6,14.15. Wer nicht bereit ist zu vergeben, verstopft sich die Leitung, durch die ihm die Barmherzigkeit Gottes zuströmt. Wir dürfen uns nicht dem Gedanken hingeben, daß wir dem Beleidiger unsere Vergebung vorenthalten dürften, solange er seinen Fehler nicht bekannt hat. Sicherlich hat er sich durch Reue und Bekenntnis zu demütigen; aber wir sollen Mitleid mit dem haben, der sich gegen uns versündigt hat, ganz gleich, ob er seinen Fehler bekennt oder nicht.


Matthäus 25,41-46

Dann wird der König zu denen auf seiner linken Seite sagen: ›Geht mir aus den Augen, Gott hat euch verflucht! Fort mit euch in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel vorbereitet ist! 42 Denn ich war hungrig, aber ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig, aber ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; 43 ich war fremd, aber ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt, aber ihr habt mir nichts anzuziehen gegeben; ich war krank und im Gefängnis, aber ihr habt euch nicht um mich gekümmert.‹ 44 Dann werden auch sie ihn fragen: ›Herr, wann sahen wir dich jemals hungrig oder durstig, wann kamst du als Fremder, wann warst du nackt oder krank oder im Gefängnis – und wir hätten uns nicht um dich gekümmert?‹ 45 Aber er wird ihnen antworten: ›Ich versichere euch: Was ihr an einem von meinen geringsten Brüdern oder an einer von meinen geringsten Schwestern[8] zu tun versäumt habt, das habt ihr an mir versäumt.‹ 46 Auf diese also wartet die ewige Strafe. Die anderen aber, die den Willen Gottes getan haben, empfangen das ewige Leben.«


-Warum greift hier Gott nicht sofort für sein Volk ein?

(Gott sieht immer auf Ende, er möchte uns in Erster Stelle ins EWIGE LEBEN bringen)


1 Mose 42,21-24

Sie sagten zueinander: »Das ist die Strafe für das, was wir unserem Bruder angetan haben. Seine Todesangst ließ uns ungerührt. Er flehte uns um Erbarmen an, aber wir hörten nicht darauf. Dafür müssen wir nun selbst solche Angst ausstehen.« 22 Ruben erinnerte die anderen: »Ihr wolltet ja nicht hören, als ich zu euch sagte: ›Vergreift euch nicht an dem Jungen!‹ Jetzt werden wir für seinen Tod zur Rechenschaft gezogen!« 23 Weil Josef sich mit ihnen durch einen Dolmetscher verständigte, ahnten sie nicht, dass er alles verstand. 24 Die Tränen kamen ihm und er musste sich abwenden. Als er wieder sprechen konnte, ließ er Simeon festnehmen und vor ihren Augen fesseln.


-Wie geht ihr damit um, wenn euch Schuldgefühle plagen?


-Wie geht ihr damit um, wenn euch Unrecht angetan wurde?


Lukas 23,34

Jesus sagte: »Vater, vergib ihnen! Sie wissen nicht, was sie tun.«[13] Dann losten die Soldaten untereinander seine Kleider aus.


-Habt ihr schon persönliche Erfahrungen gemacht, dass ihr jemanden vergeben habt, der euch nicht um Vergebung gefragt hat? Und wie ist es euch damit ergangen, wie kann sowas passieren?


Um Vergebung und Frieden finden zu können, brauchen wir allerdings Selbsterkenntnis, die Reue in uns weckt. Dem Pharisäer war seine Sündhaftigkeit nicht bewusst, und so konnte der Heilige Geist nicht an ihm arbeiten. Er hatte sein Inneres so sehr mit Selbstgerechtigkeit gepanzert, dass Gottes unabweisbare und zielsichere Pfeile nicht in sein Herz eindringen konnten. Christus kann nur den retten, der seine Sünden erkennt. Sein Auftrag bestand darin, „zu heilen, die gebrochenen Herzens sind, den Gefangenen die Befreiung anzukündigen.


Matthäus 5,44-46

Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für alle, die euch verfolgen. 45 So erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne scheinen auf böse Menschen wie auf gute, und er lässt es regnen auf alle, ob sie ihn ehren oder verachten. 46 Wie könnt ihr von Gott eine Belohnung erwarten, wenn ihr nur die liebt, die euch ebenfalls lieben? Das tun auch die Betrüger![18


-Wie geht’s euch damit, dass ihr für Feinde betet?


Jesus kennt den Wert jedes Menschen, weil er selbst den Preis für jeden von uns bezahlt hat. Als er mit Todesqualen am Kreuz hing, betete er für seine Feinde und sagte: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Lukas 23,34. Auch er setzte sich, wie damals Abraham, für schuldige Menschen ein so wie ein Mensch für einen anderen plädiert. Auch wir sollten so ernsthaft für die Menschen beten, die in geistlicher Finsternis leben


1 Mose 50,20-21

Ihr hattet Böses mit mir vor, aber Gott hat es zum Guten gewendet; denn er wollte auf diese Weise vielen Menschen das Leben retten. Das war sein Plan, und so ist es geschehen. 21 Habt also keine Angst! Ihr könnt euch auf mich verlassen, ich werde für euch und eure Familien sorgen.« So beruhigte Josef seine Brüder und gab ihnen wieder Mut.


-Warum lies Gott besorgte Gott dem Josef ein solches ansehen?


Seine aufrichtige und selbstlose Art, sein Mut und seine Güte verkörperten etwas vom Wesen Gottes. In Mesopotamien, Kanaan und Ägypten, ja sogar in Sodom wurde der Gott des Himmels von seinem Vertreter bekanntgemacht. In ähnlicher Weise offenbarte sich Gott durch Josef den Ägyptern und allen Völkern, die mit diesem mächtigen Reich verbunden waren. Warum ließ er ihn in Ägypten zu einer so hohen Stellung aufsteigen? Er hätte sich auch einen anderen Weg aussuchen können, um seine Ziele mit Jakobs Nachkommen zu erreichen. Er wollte durch Josef ein Licht leuchten lassen und setzte ihn in den Palast des Königs, damit sich das himmlische Licht [die wahre Gotteserkenntnis] in Nah und Fern ausbreiten konnte.


-Welchen Foküs müssen wir haben, damit wir in den Fußstapfen Josefs treten können.


(Gott führt seine Kinder nie anders als sie geführt werden möchten, könnten sie von Anfang an das Ende sehen und die herrliche Aufgabe erkennen, an der sich als Mitarbeiter Gottes teilhaben dürfen. Denkt über euer Leben nach, während ihr euch mit dieser Aussage beschäftigt.)










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